Ernährungsbildung

Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren erlernen ihr Essverhalten durch Imitation von Vorbildern. Ernährungswissen ist für sie irrelevant und beeinflusst sie nicht bei der Lebensmittelauswahl. Entscheidend ist die Vorbildfunktion von Erziehungsberechtigten und pädagogischen Fachkräften. Außerdem ist die Auswahl an angebotenen gesundheitsfördernden Lebensmitteln von Bedeutung. Diese Lebensmittel sollten den Kindern schmackhaft gemacht und auf spielerische Art und Weise nahe gebracht werden. So kann der Spieltrieb des Kindes genutzt und Lebensmittel durch Experimente und Ausprobieren kennengelernt werden.

Für die Ernährungsbildung sind sowohl die Kindertageseinrichtungen als auch das familiäre Umfeld verantwortlich.

Die Ernährungsbildung zählt in Kindertageseinrichtungen zu dem allgemeinen Bildungsauftrag, den jede Einrichtung innehat (§ 22 Abs. 3 SGB VIII). Die Ernährungsbildung soll Kinder zu einem selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit Essen und Trinken befähigen. Dazu gehört es ebenfalls die sensorischen Unterschiede einzelner Lebensmittel zu erkennen und das Gefühl von Hunger und Sättigung wahrzunehmen. Auch auf der sozialen Ebene sollen die Kindern erfahren wie sie sich beim Essen verhalten sollten und welche Tischsitten es gibt. Über das Thema Hygiene und Sicherheit, z.B. bei der Zubereitung von Lebensmitteln, sollen die Kinder im Rahmen der Ernährungsbildung Kenntnisse erlernen.

Begleitung der Mahlzeit durch pädagogische Fachkräfte

Pädagogische Fachkräfte haben für die Kinder eine Vorbildfunktion inne und können so das Essverhalten der Kinder positiv beeinflussen. Sie können den Kindern neue Lebensmittel näher bringen und ihnen Erklärungen zu den jeweiligen Speisen geben. Selbstverständlich sollten dabei persönliche Vorlieben und Abneigungen seitens der Fachkräfte nicht auf die Kinder übertragen werden. Auch die Tischmanieren und die Kommunikationsregeln sollten die Kinder von den Erziehern lernen.

Das familiäre Umfeld ist für die Ernährungsbildung von prägender Bedeutung. Da Kinder durch Beobachten lernen, ist das Essverhalten von den Erziehungsberechtigten entscheidend für das Essverhalten des Kindes. Im optimalen Fall arbeiten die Erziehungsberechtigten und die pädagogischen Kräfte der Kita zusammen, um das Ernährungsverhalten des Kindes positiv zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang hat das "Netzwerk Junge Familie" Handlungsempfehlungen entwickelt, die mit dem  „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder" einhergehen.  In den Handlungsempfehlungen wird zu einem festen Verpflegungskonzept geraten, das unter anderem das Angebot der Speisen oder auch den Umgang mit Süßigkeiten beinhaltet.