Ernährung von Säuglingen von 7-9 Monaten

Frühestens ab dem 5. Monat und spätestens ab dem 7. Monat wird mit der Breiernährung begonnen. Die Milchernährung reicht nun nicht mehr für den steigenden Bedarf an Energie und Nährstoffen aus. Zudem lässt der Saugreflex des Säuglings ab einem Alter von 4-5 Monaten nach und das Baby lernt, vom Löffel zu essen. Werden Breie eingeführt, spricht man von „Beikost“. Ein Säugling ist bereit für die Beikost, wenn

  • er sich für neue Lebensmittel interessiert (erwartungsvoll den Mund öffnet, wenn der Löffel vom Teller abhebt)
  • er selbstständig Lebensmittel aufnehmen und in den Mund stecken kann und/ oder
  • er nach der Milchnahrung noch hungrig ist

Treten Schwierigkeiten beim ersten Brei auf, sollte man einige Tage warten und dann erneut einen Versuch starten. Wichtig ist, dass das Kind bei den ersten „Löffel-Versuchen“ fit und wach ist.

Welcher Brei zu welchem Zeitpunkt?

Monat für Monat wird eine Milchmahlzeit durch einen Brei ersetzt. In folgender Reihenfolge werden die Breie eingeführt:

  1. mittags: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (mittags, da der Säugling nicht soviel Hunger hat wie morgens nach der Nachtruhe bzw. nicht so müde ist wie gegen Abend)
  2. ca. einen Monat später abends: Milch-Getreide-Brei
  3. ca. einen Monat später nachmittags: Getreide-Obst-Brei

Die Mengenangaben bei den Breien richten sich nach Alter und Appetit.

Brei aus dem Gläschen?

Wird der Brei nicht selbst gekocht, können industriell hergestellte Fertigbreie verwendet werden. Folgende werden unterschieden:

  • Baby-Menü: ca. 190 g, fein püriert, geeignet für Säuglinge ab Beginn des 5. Monats
  • Junior-Menü: ca. 220 g, stückig, geeignet für Säuglinge, die bereits etwas kauen können (Hinweis: Manche Kinder lehnen diese Konsistenz ab. Dann entweder püriert anbieten oder nur grob zerdrücken)

Generell gilt, dass die Zusammensetzung der Breie einfach sein und weitgehend einem selbstzubereiteten Brei entsprechen sollte.

Wird ein Fertigbrei verwendet, sind folgende Hinweise zu beachten:

  • Produkte mit wenigen Zutaten, die den Zutaten in den Rezepten für die Selbstzubereitung entsprechen, sollten bevorzugt werden.
  • Aufgrund des Geschmacksverlustes durch Konservierung wird oftmals Salz zugesetzt. Auch wenn dies in einer Menge geschieht, die unter den gesetzlichen Grenzwerten liegt, ist ein Zusatz von Salz unerwünscht. Weitere unerwünschte Zutaten sind Zucker, andere Süßungsmittel, Nüsse, Kakao, Schokolade und Aromen.
  • Sowohl im Baby-Menü als auch im Junior-Menü werden oft die empfohlenen Mengen an Fleisch (20 bzw. 30 g) unterschritten. Hier sollte in Hinblick auf die Eisenversorgung auf einen fleischhaltigen Brei geachtet werden.
  • Ist im Mittagsbrei keine Vitamin-C-reiche Zutat („Saft“) enthalten, sollte sie – z.B. in Form von Obstsaft – zugefügt werden.
  • Die Zutat „Obst“ im Brei kann auch durch einen reinen Obstbrei abgedeckt werden.
  • Getreide sollte aus Vollkorn bestehen.
  • Im Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei sowie Getreide-Obst-Brei sollte keine Milch enthalten sein, da ansonsten das Eisen schlechter verwertet wird. Im Milch-Getreide-Brei sollten außer Milch keine anderen Milchprodukte enthalten sein.
  • Breie sollten einen Jodzusatz in Form von Kaliumjodid oder Kaliumjodat enthalten.
  • Trinkbreie sollten nicht verwendet werden. Das Essen mit dem Löffel wird auf diese Weise nicht gelernt.

Eine Besonderheit bei der Ernährung von Säuglingen ist der Verzehr von Honig. Dieser sollte erst ab einem Alter von einem Jahr gegeben werden. Im Honig können sich Keime des Bakteriums Clostridium botulinum befinden. Diese können im kindlichen Darm ein Gift bilden. Babykostprodukte, in denen Honig verarbeitet wird, sind gesundheitlich unbedenklich. Hier ist der Honig erhitzt und der Erreger somit inaktiviert.