Dienstag, 16.12. 2014
Pressemitteilung
Pressemitteilung
Was tun bei chronischer Verstopfung?
Neue DGE-Infothek mit praktischen Ernährungstipps
DGE-Infothek „Essen und Trinken bei chronischer Verstopfung”
Hintergrundinformation
Wer bisher wenig Ballaststoffe verzehrt hat, sollte die Zufuhr schrittweise erhöhen. Das verbessert die Bekömmlichkeit. Damit die Ballaststoffe ihre Wirkung voll entfalten können, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unabdingbar. Der Richtwert liegt bei rund 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Optimal ist es, diese Menge gleichmäßig über den Tag zu verteilen. Wasser ist das beste Getränk, weil es den Durst löscht, ohne Energie zu liefern. Wer zu Verstopfung neigt, kann ausprobieren, ob durch Wasser mit Kohlensäure der Darm angeregt wird. Menschen mit empfindlichem Magen oder einer Neigung zu Blähungen und Bauchschmerzen wählen besser kohlensäurearme oder -freie Getränke. Zeigen diese Lebensstilmaßnahmen innerhalb von etwa vier Wochen keine Wirkung, können zusätzlich Ballaststoffpräparate in Form von Flohsamenschalen und Weizenkleie ausprobiert werden. Die Einnahme von Ballaststoffpräparaten sollte immer mit dem Arzt abgesprochen werden, denn bei bestimmten Krankheiten des Enddarms können Ballaststoffe kontraproduktiv sein. Manche Menschen vertragen lösliche Ballaststoffe besser als unlösliche. Die oft empfohlene Weizenkleie enthält vorwiegend unlösliche Ballaststoffe, die zu vermehrter Gasbildung und Blähungen führen können. Flohsamenschalen (Psyllium) sind eine konzentrierte Quelle löslicher Ballaststoffe, die auch empfindliche Menschen vertragen. Bleibt diese Maßnahme ebenfalls wirkungslos, erfolgt eine differenziertere Diagnostik. Erst danach kommen Abführmittel wie Magrocol, Natriumpicosulfat und Bisacodyl zum Einsatz (sog. „Laxanzien“). Sie sorgen dafür, dass der Stuhl flüssiger und fülliger und so der Darm angeregt wird. Sofern sie ausschließlich zur Behandlung einer Verstopfung eingesetzt werden und dabei kein Durchfall auftritt, können diese Arzneimittel unbedenklich auch langfristig eingesetzt werden. Dosierung und Einnahmefrequenz sind individuell unterschiedlich und sollten in ärztlicher Absprache erfolgen. Alternativen hierzu sind osmotisch wirksame Zucker wie Lactose und Lactulose und Zuckeralkohole wie Sorbit, die jedoch oft Nebenwirkungen wie Blähungen verursachen. Lindern diese Abführmittel die Verstopfung nicht ausreichend oder werden sie schlecht vertragen, können im nächsten Schritt verschreibungspflichtige Arzneimittel eingesetzt werden. Die aktuelle DGE-Infothek „Essen und Trinken bei chronischer Verstopfung” beschreibt ausgehend von der Definition, der Symptomatik und den Ursachen die Behandlung der chronischen Verstopfung. Praktische Ernährungstipps, z. B. wie die tägliche Ballaststoffzufuhr durch eine geschickte Lebensmittelauswahl erhöht werden kann, runden den Ratgeber ab. Die 24-seitige Broschüre kann unter der Art.-Nr. 123004 zum Preis von 1,00 EUR zzgl. Versandkosten beim DGE-MedienService bestellt werden: Tel.: 0228 9092626, Fax: 0228 9092610, E-Mail: info(at)dge-medienservice.de, www.dge-medienservice.de.Quelle: DGE