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WWF fordert die verbindliche Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards und bessere Finanzierung
WWF Deutschland hat eine repräsentative Umfrage zur Zufriedenheit der Deutschen mit der Kita- und Schulverpflegung durchgeführt.Das beauftragte Unternehmen Civey hat für den WWF Deutschland vom 10. bis 12 Juni 2024 rund 5.000 deutsche Bundesbürger*innen ab 18 Jahren online befragt. Die Frage lautete: „Inwiefern stimmen Sie der Aussage zu: 'Bund, Länder und Kommunen in Deutschland tun genug für eine gesunde, leckere und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung'?“ 59,3 Prozent der erwachsenen Deutschen stimmen dieser Aussage eher nicht oder eindeutig nicht zu. Besonders hoch fiel die Ablehnung in den neuen Bundesländern aus: Mecklenburg-Vorpommern 78,3 Prozent, Sachsen-Anhalt 74,4 Prozent, Thüringen 74,2 Prozent, Sachsen 71,9 Prozent und Brandenburg 68,9 Prozent. Alle Daten wurden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers von 2,5 Prozent repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Finanzierung und politische Unterstützung klären
Die Umweltorganisation WWF wertet das Ergebnis als Weckruf und Arbeitsauftrag für die deutsche Politik. Die Referentin für nachhaltige Ernährung beim WWF Deutschland, Elisa Kollenda, fordert daher: „[…] Bund und Länder müssen ihrer Fürsorgepflicht für eine gesunde und nachhaltige Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen nachkommen und sich einigen, wer dafür die Finanzierung übernimmt“. Täglich essen schätzungsweise rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen.
Denkbar ist zum Beispiel ein Investitionsprogramm des Bundes mit Eigenanteilen der Länder für die Umstellung und Bereitstellung einer gesunden und nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe, in Krankenhäusern, Pflege- und Senioreneinrichtungen und Justizvollzugsanstalten, so die Einschätzung des WWF.
„Kinder und Jugendliche müssen die Möglichkeit haben, sich täglich für ein gesundes und nachhaltiges Essen zu entscheiden. Eine stärker pflanzenbetonte Ernährung gehört dazu. Das kann durch die verbindliche bundesweite Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung erreicht werden“, so Kollenda vom WWF weiter.
Kürzlich hat der vom Bundestag einberufene Bürgerrat Ernährung empfohlen, kostenfreies und gesundes Mittagessen mit Kopplung an den DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen bundesweit bereitzustellen. „Im nächsten Schritt sollten sich die Fraktionen im Bundestag, insbesondere die Ampelfraktionen, mit einem entsprechenden gemeinsamen Entschließungsantrag an die Bundesregierung wenden“, fordert Elisa Kollenda.
Quelle: WWF Deutschland